Absteckung des Rahmens

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Wissenschaftliche, technische und politische Einführung

 

Nach Angaben der Europäischen Umweltagentur (EUA) stellt die Luftverschmutzung das größte umweltbedingte Gesundheitsrisiko in Europa dar. Sie verursacht Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen, die in den schwersten Fällen zu vorzeitigen Todesfällen führen (unionsweit ca. 400 000 pro Jahr). Obwohl sich die Luftqualität in Europa in den letzten Jahrzehnten verbessert hat, übersteigen die Luftschadstoffwerte noch immer die EU-Normen und die strengsten Leitlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Für weitere Informationen klicken Sie bitte hier!. Aktuelle offizielle Daten zeigen, dass fast alle Europäer immer noch unter der Luftverschmutzung leiden, was zu etwa 400 000 vorzeitigen Todesfällen auf dem gesamten Kontinent führt. Für weitere Informationen klicken Sie bitte hier!

Emissionen von Luftschadstoffen und Treibhausgasen aus großen Industrieanlagen in Europa kosten die Gesellschaft zwischen 277 und 433 Milliarden Euro. Etwa die Hälfte der jährlichen Kosten wird von nur 211 Anlagen verursacht, die etwa 2 % der größten Industriestandorte in Europa ausmachen. Die Anlagen, die die größte Verschmutzung verursachen, liegen in Deutschland, dem Vereinigten Königreich, Polen, Spanien und Italien. Vergleicht man die Kosten mit dem BIP als Indikator für die relative Umweltleistung pro Einheit der nationalen Wirtschaftsleistung, so sind Estland, Bulgarien, die Tschechische Republik, Polen und die Slowakei die fünf führenden Länder. Wärmekraftwerke – die meist mit Kohle betrieben werden – verursachen die größten Schäden für die Gesundheit der Menschen und die Umwelt: 24 der 30 umweltschädlichsten Anlagen sind Wärmekraftwerke. An der Spitze der Sektoren mit den höchsten externen Effekten steht der Energiesektor, gefolgt von der Schwerindustrie, der Kraftstoffherstellung und -verarbeitung, der Leichtindustrie, der Abfallwirtschaft, der Viehzucht und der Abwasserbehandlung.

Die wichtigsten Luftschadstoffe, die in Europa in die Atmosphäre emittiert werden, sind Schwefeldioxid (SO²), Stickoxide (NOx), Ammoniak (NH³), flüchtige organische Verbindungen außer Methan (NMVOC) und Feinstaub bzw. Partikel (PM10 und PM2,5); in der Vergangenheit war auch Blei ein wichtiger Schadstoff. Die Europäische Union ergriff Rechtsetzungsmaßnahmen, um die Luftemissionen dieser, aber auch anderer Schadstoffe (ozonabbauende Stoffe und Treibhausgase) zu reduzieren. Für weitere Informationen klicken Sie bitte hier!

Wie sind wir dem ausgesetzt? Ein Beispiel dafür, wie wir der Luftverschmutzung direkt oder linear ausgesetzt sind ist das Einatmen. Für Bewohner großer Industriestädte oder -regionen ist die Betroffenheit in der Regel stärker als für Bewohner ländlicher Gemeinden. Bei anderen Schadstoffen, wie z. B. Schwermetallen, ist der Weg der Betroffenheit komplexer. Sie kann durch Einatmen, aber auch durch den Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln und Getränken erfolgen. Neben den Menschen schädigen Luftverschmutzung und/oder Treibhausgasemissionen auch Pflanzen, Tiere und ihre Lebensräume, indem sie die Fortpflanzungszyklen und die Artenvielfalt verändern. Schadstoffe können sich auch auf Gebäuden und Denkmälern ablagern und lebenswichtige Infrastrukturen angreifen, was dann kostspielige Reparaturen erfordert.

Im Allgemeinen sind die Menschen in größeren Städten aufgrund der verkehrsbedingten Emissionen höheren Stickstoffdioxid-Konzentrationen ausgesetzt. In Mittel- und Osteuropa führt die Verbrennung fester Brennstoffe zu Heizzwecken in Haushalten sowie deren Verwendung in der Industrie zu den höchsten Konzentrationen von Feinstaub und Benzo[a]pyren (ein Karzinogen). Die Menschen in Südeuropa sind den höchsten Ozonkonzentrationen ausgesetzt, deren Bildung durch das Sonnenlicht gefördert wird. Für weitere Informationen klicken Sie bitte hier!

Die Durchschnittszahlen dürfen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es innerhalb der EU erhebliche Unterschiede in der Luftqualität gibt. Dies ist auf eine große Anzahl verschiedener Faktoren zurückzuführen, darunter Geographie, Luft- und Wetterbedingungen usw. Ein wichtiger Faktor ist jedoch die Entschlossenheit der nationalen, regionalen und lokalen Behörden, gegen die Luftverschmutzung aktiv zu werden und die Anwendung der bestehenden Bestimmungen durchzusetzen; die Stadt- und Raumplanung, insbesondere im Hinblick auf den Verkehr; die Beteiligung der Bürger und ihre Bereitschaft, dazu beizutragen, die Luftverschmutzung nicht als „höhere Gewalt“ zu akzeptieren, sondern auf ihrer Bekämpfung zu bestehen.